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radonkonzentration
Picture of Beate Limbacher

Ist die Radon-Konzentration in Passivhäusern geringer?

Ein Jahr lang, vom 1. Februar 2013 bis zum 3. Februar 2014, habe ich an einer Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz teilgenommen. Genauer gesagt habe ich vier Exposimeter im Haus aufgestellt, eines im Keller, eines im Erdgeschoss, eines im ersten Stock und eines unterm Dach.

Ziel der Studie war es, festzustellen, ob die Radon-Konzentration in Passivhäusern sich von der in herkömmlichen Häusern unterscheidet. Die Frage ist, ob die kontrollierte Lüftungsanlage in Passivhäusern, die in der luftdichten Gebäudehülle für Luftzirkulation sorgt, für eine niedrigere Konzentration sorgt. Die Messergebnisse haben hier – soweit ich das beurteilen kann – keine großen Überraschungen gebracht.

Messpunkt Etage / Raum Radonkonzentration in Bq/m³
höhere Etage / Schlafzimmer30
1. Etage / Arbeitszimmer / Büro30
Erdgeschoss / Wohn-/Esszimmer50
Keller / Vorrats- / Abstellraum100

Der Mittelwert der Radonkonzentration in Deutschland beträgt 50 Bq/m³, wobei die Konzentration der natürlichen Strahlung in der Bodenluft (Keller!) deutlich höher liegt. Jetzt wäre es interessant zu wissen, wie ein konventionelles Haus in der Nachbarschaft abgeschnitten hätte. Insgesamt kommt Radon (Rn-222) in Süddeutschland in wesentlich höherer Konzentration vor als in Norddeutschland. Einer Radon-Karte des Bayerischen Landesamts für Umwelt (Quelle: Kemski & Partner, 2007) zufolge beträgt die Radonkonzentration der Bodenluft um München zwischen 40 und 100 kBq/m³.

Warum ist das interessant? Mit der Radonkonzentration steigt die Wahrscheinlichkeit an Lungenkrebs zu erkranken. Epidemiologischen Studien zufolge erhöht sich das Lungenkrebsrisiko um 10 Prozent, wenn die Radonkonzentration der Raumluft um 100 Bq/m³ zunimmt.