Schon seit längerem wollten wir unseren Garten neu gestalten. Überdies musste die alte provisorische Terrasse erneuert werden. Bei der Gelegenheit wollten wir einen Teich anlegen, für einen kleinen Reihenhausgarten eher unüblich. Meist wird ein Teich im hinteren Eck des Gartens versteckt – wir wollten ihn aber direkt vor die Terrasse setzen, um im Sommer unsere Füsse im Wasser zu kühlen. Mit dem Dreieckssegel als Sonnenschutz ist es fast wie Urlaub am Starnberger See.
Die Nachbarn waren beim Anblick des verwüsteten Gartens, der Fundamente für die Terrasse und der davor gesetzten Mauer noch recht skeptisch. Inzwischen finden sie das Ergebnis ganz gelungen. Der Teich wird von einem Dutzend Wasserläufer (= die ersten Bewohner, die sich einstellen), elf Teichmolchen und drei Libellenlarven, die mit der ersten Teichbepflanzung eingeschleppt wurden, bevölkert. Insbesondere die Molche, die wie kleine Krokodile aussehen, sind uns sehr ans Herz gewachsen. Sie scheinen sich sehr wohl zu fühlen, trotz der noch etwas dürftigen Bepflanzung. Wir (und die Nachbarn) hoffen sehr, dass ihnen die Mückenlarven schmecken, die wir schon gesichtet haben. Geplant ist, noch ein paar feuchte Versteckplätze an Land zu schaffen.
Auch die übrige Tierwelt zeigt sich begeistert. Während die Vogelwelt den Teich ausgiebig für das tägliche Wasserbad nutzt, können Katzen stundenlang fasziniert dem Spiel der Molche zuschauen. Etwaige „Angelversuche“ waren noch nicht erfolgreich – beim morgendlichen Zählappell waren die Teichmolche bisher immer vollzählig. Der „Lurch des Jahres 2010“ (Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V.) könnte bis zu 28(!) Jahre alt werden – sofern er nicht vorher gefressen wird oder in einen Gulli fällt.