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Picture of Beate Limbacher

Wärmeregulierung in einem energetisch saniertem Haus

Gewohnheiten sitzen manchmal tief. Wer bislang in einem herkömmlichen, d.h. schlecht gedämmten Haus oder Wohnung gewohnt hat, und nun in ein energetisch saniertes Haus umzieht, muss sein Verhalten umstellen.

Viele Bauherrn haben anfänglich ihre Probleme damit, die Temperatur im Haus richtig zu steuern. Der Wärmeeintrag erfolgt durch die Sonneneinstrahlung durch zumeist große Fensterflächen. Je nach Jahreszeit wird das Haus dadurch aufgeheizt. Wenn der unerwünschte Überschuss durch die Lüftung allein nicht abgeführt werden kann, kann es den Bewohnern eines modern gedämmten Gebäudes schnell zu warm werden.

Sobald die Sonne auf Glas trifft, wird diese dahinter in Wärme umgewandelt. Entscheidend ist dabei der Eintrittswinkel des Sonnenlichtes. Das flach auftreffende Licht der tief stehenden Sonne kann von November bis Januar eine tolle Sache sein, erwärmt sich doch das Haus und die eigentliche Heizung kann abgeschaltet werden. In den Übergangszeiten Februar/März/April und September/Oktober ist der Wärmeeintrag in unseren Breitengraden trotz niedriger Außentemperaturen oftmals zu hoch. Hier hilft nur eine Verschattung außen. Im Sommer (etwa Mai bis August) steht die Sonne dagegen sehr hoch am Himmel. Zwar wird die Einstrahlung auf der Südseite viel reflektiert, auf der Ost- und Westseite trifft die Sonne aber morgens wie abends ungehindert auf das Fensterglas und heizt das Haus unangenehm auf. 

Was tun? Faustregel: Lassen Sie im Winter die Wärme ins Haus und regulieren über den Sonnenschutz (außen!) den Wärmeeintrag, wenn es zu warm werden sollte. In den Übergangszeiten sollten Sie die Hitze gleich schon draußen halten. Ich lasse ab März bei schönem Wetter die Außenjalousie morgens unten (nachts als Licht- und Sichtschutz ohnehin geschlossen), drehe diese aber in eine waagrechtere Stellung, um den Großteil des einstrahlenden Sonnenlichts zu reflektieren. Damit habe ich einerseits freie Sicht nach draußen, verhindere aber, dass die Sonne direkt aufs Glas fällt und den Innenraum unerwünscht aufheizt. Je nach Sonnenstand können die Lamellen etwas nachreguliert (gedreht) werden. Diesen Modus behalte ich im Sommer dauerhaft bei. Nur wenn es Kälteperioden gibt, darf die Sonne gerne auch für ein paar Stunden ungehindert ins Haus.

Ein waagrecht montierter Sonnenschutz wie eine Markise ist für die Überhitzung innen keine Alternative, weil die Sonne über den Tagesverlauf einen Bogen am Himmel beschreibt und ihren Einfallswinkel verändert. Früh morgens und am Nachmittag steht die Sonne oft so flach am Himmel, dass die Markise gar keinen effektiven Sonnenschutz bieten kann. Zudem ist der Innenraum immer in der Farbe der Markise eingefärbt. Das sorgt im Hochsommer vielleicht für die passende Stimmung, aber im März?