Planung und Umsetzung der Erweiterung der Grundschule Puchheim Süd zur Ganztagsschule 2008-2010. Das Gebäude ist im Passivhausstandard ausgeführt und bietet vier zusätzlichen Klassen Platz. Die Mensa sowie die Freizeit- und Lern-Räume sind für die Nutzung der gesamten Schule mit mehreren hundert Schülern ausgelegt.
Wie muss eine Schule aussehen, in der sich Kinder und Lehrer wohlfühlen?
Die dreizügig Schule Süd ist mit derzeit rund 250 Schüler und Schülerinnen in 12 Klassen belegt. Für den neuen Ganztagszweig waren zusätzliche Klassenzimmer erforderlich, außerdem sollten eine Mensa sowie Freizeit- und Lernräume die von der gesamten Schule genutzt werden, entstehen.
Die Erweiterung besteht aus drei Baukörpern, die sich entlang einer Entschließungsachse aufreihen und ein gemeinsames, begrüntes Pultdach besitzen.
Der erste Baukörper beherbergt die Klassenräume. Jedes der vier neuen Klassenzimmer verfügt über einen durch eine Glaswand transparent abgetrennten Lern- und Computerraum, in den sich Arbeitsgruppen zurückziehen können. Auch die Klassenzimmer selbst sind mit moderner Lerntechnik ausgestattet, so verfügt die zentrale Tafel über eine digitale Whiteboard-Einrichtung.
Der mittlere Baukörper beherbergt Mensa, Musik-, Computer- und Freizeiträume, die von der ganzen Schule genutzt werden und in denen es etwas lauter zugeht. Die Separierung vom Klassenzimmer-Trakt gewährleistet einen besseren Schallschutz.
Der dritte Baukörper nimmt den neuen Eingangsbereich auf und verbindet den bisherigen mit dem neuen Gebäudeteil funktional wie optisch. Die kräftig rote Fassade nimmt die Farbakzente der älteren Schule von 1974 auf und prägt den Charakter des Gebäudes. Bei der Entwicklung des Beleuchtungs- und Farbkonzepts wurde darauf geachtet, dem auf Funktion ausgerichteten modernen Zweckbau eine fröhliche, kindgerechte Ausstrahlung zu geben ohne aufdringlich zu wirken.
Die Konstruktion ist an den Bedürfnissen der Kinder ausgerichtet. Dazu zählen Details wie die tiefergelegte horizontale Fensterreihe im oberen Eingangsbereich, die auf die Körpergröße von Grundschulkindern ausgerichtet ist und den Blick auf den Schulhof freigibt. Auch die Kletterwand, die im neuen Gebäude gleich gegenüber der Mensa integriert wurde, erfreut sich großer Beliebtheit. Kleine Forscher können bei genauer Betrachtung Fossilien entdecken, die in die steinernen Treppen eingelassen sind.
Eine der Anforderungen für die Errichtung des Erweiterungsbaus war die Entwicklung eines zukunftsweisenden Energiekonzepts, das die Betriebskosten reduzieren sollte. Als Passivhaus angelegt, werden die nach Süden ausgerichteten großen Fensterflächen des Gebäudes für den Wärmeeintrag genutzt. Fenster und Dämmung minimieren die Energieverluste, während Lüftungs- und Wärmerückgewinnungssystem in den Räumen für eine angenehme Arbeitsatmosphäre in den Klassenzimmer sorgen. Durch den permanenten Luftaustausch durch die Lüftungsanlage gehören stickige oder zugige Klassenzimmer der Vergangenheit an.